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Die ÖVP Laab und das "Laaber Blattl" (von Mai bis Dezember 2024) :
  "das triste Ortsbild, der Finanzskandal, die desolaten/kaputten Strassen,
   der gefühlte Stillstand, sogar für Passanten ersichtlicher Pfusch,
   klarer Gesetzesbruch, offensichtliche Inkompetenz, Misswirtschaft ..... "

Versuch einer Einordnung

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Der "gefühlte Stillstand"

... wird mehrheitlich innerhalb von Laab als solcher nicht gesehen, ausserhalb noch
viel weniger, ganz im Gegenteil. Auf dem vorgeblichen Höhepunkt des Stillstandes
Ende 2021 (gab es in den Jahren davor Vielleicht jetzt vergessene oder gar schon
nachhaltig verdrängte Lockdowns, verordnet von einer Regierung aus ÖVP und Grün ?)
wird über einen Bürgermeister mit Rückgrat berichtet. Man/frau kann dort Aussagen
und Beurteilungen finden, wie sie VertreterInnen der ÖVP Laab kaum jemals über die
Lippen kämen; gleiches gilt für die "Unabhängigen" (die man/frau üblicher und
korrekter Weise anderswo und allgemein in der Politik als "Parteilose" zu bezeichnen
pflegt. wenn sie sich in einer gemeinsamen Liste mit offiziellen KandidatInnen einer
Partei zur Wahl stellen). Ich zitiere aus KOMMUNAL :

.... brachte die Infrastruktur auf Vordermann.

Durch die absolute Mehrheit war ein richtiger Neustart möglich und es gelang schnell,
relativ viel zu gestalten. Die Stimmung war sehr gut und ist es auch heute noch.

"Mein erstes Jahr als Bürgermeister war damit verbunden, dass uns fast das Wasser
ausgegangen wäre. Zeitweise hatten wir nur noch 5 cm Wasser im Hochbehälter."

Die Laaber haben daher massiv in die Wasserversorgung investiert. Kilometerweise wurden
neue Wasserleitungen durch den Ort verlegt und drei unabhängige Wasserversorgungen ins
Netz eingespeist, alles wurde digitalisiert, die Überwachungstechnik auf den neuesten
Stand gebracht und dadurch ein hohes Einsparungspotenzial generiert.

Die Strassenbeleuchtung wurde auf LED-Technologie umgestellt und der Glasfaserausbau
massiv vorangetrieben. "Wir haben heute ein Open-Access-Modell ..... Wir bauen laufend
weiter aus und haben sicher eine der besten Anbindungen Europas."

"Wenn der Gedanke verloren geht, dass Gemeinde auch Gemeinschaft heisst, dann geht
nichts mehr weiter, weil man die Kosten nicht mehr stemmen kann."

Die Bevölkerungsbeteiligung funktioniert hervorragend. "Wir machen das bei jedem
Projekt, auch beim Strassenbau und der Wasserversorgung. Wir holen uns die Inputs schon
vorab. Dadurch ist das ganze Drumherum ein sehr ruhiges Pflaster und es herrscht eine
sehr nette Stimmung im Ort."

Ein besonderes Augenmerk legen die Laaber auch auf die Versorgungssicherheit. Man hat
sich unter anderem auf Blackout-Szenarien vorbereitet und etablierte ein eigenes
Sicherheitsnetz für Telefonie.

Im Interview mit KOMMUNAL erzählt der Laaber Bürgermeister ausführlich, wie es ihm
gelungen ist, die Impfrate in seiner Gemeinde auf 86 Prozent hochzuschrauben:



"Ur-Laaberin!" und "Ur-Heimat" : ein Wahlmotiv ?

Was hat man/frau von diesem "zündenden" Wahl-Argument zu halten ?
    "Ur-Laaberin!" (das Rufzeichen muss wohl ganz wichtig sein !)
Wer soll damit aus dem Winterschlaf gelockt werden ?

Fällt die Wahlentscheidung tatsächlich leichter, wenn ein Kandidat betont, dass er
"aus einer alten Laaber Familie" stammt ?

Mag diese Aussage auch zu den "bürgerlichen Werten Familie, Sicherheit, Heimat ..."
passen, werden diese Werte doch oft und auch gerade von Menschen vertreten, deren
Altvorderen nicht schon vor 5 Generationen und mehr in Laab gewohnt haben. Ich zähle
mich zu diesen "Zuagrasten", der ich gerade "nur" 41 Jahre durchgehend in Laab gelebt
habe, allerdings zu den genannten Werten einen gänzlich anderen und weltoffeneren
Zugang habe als die Mutter-Partei der kleinen Fraktion im Gemeinderat

Darf ich das "Team Laab" fragen, wer von der ÖVP und/oder den diversen "Ur-LaaberInnen!"
sich weiland für die Erhaltung der Kardinal-König-Kapelle eingesetzt hat ? Einzig
Bgm. Wimmer hat richtig reagiert, als die Erzdiözese einem "Fremdling" und Linken
die Kapelle schenken wollte. Was er damit für Laab getan hat, kann ihm persönlich gar
nicht hoch genug angerechnet werden !



Die " Schwäbische Hausfrau" in Laab

Liest man aufmerksam das "Laaber Blattl" und leidet man/frau nicht an Vergesslichkeit,
ist kaum zu übersehen, dass für die VP Laab Sparsamkeit als Kardinaltugend schlechthin
gilt. Was wurde nicht alles kritisiert, als vor 10 Jahren nach langem, mehr als nur
gefühltem Stillstand - verbunden mit geringen Schulden, aber maroder Infrastruktur -
endlich zukunftsweisende Investitionen in Angriff genommen wurden !

Jetzt haben wir Gottseidank eine umwelt- und sternenfreundliche Strassenbeleuchtung,
köstliches Trinkwasser statt von weither gepumpten Flüssigkalk, ein funktionierendes
Abfallzentrum ... Where's the problem ?

Wer kennt nicht die Horrormeldungen aus Deutschland, das auf eine Schuldenbremse setzt
und sich damit die Zukunft kaputt spart bzw. überhaupt erspart ?

Woher will die Laaber "Schwäbische Hausfrau" überhaupt das Geld hernehmen, um das
"triste Ortsbild" entscheidend zu erheitern, den Laaber Bach gegen die Bemühungen
weniger LaaberInnen sauber zu halten, die Strassen ÖAMTC-fit zu sanieren, jede Menge
neue Bankerl aufzustellen (wo ?), "zahlreiche Gemeinschaftsevents" zu organisieren
und vor allem zu finanzieren, Laaber KünstlerInnen zu fördern (warum nicht auch und
gerade angehende WissenschaftlerInnen ??), mehr Spielplätze zu errichten und zu
betreiben ? Wird uns die "Palette der Kompetenzen" fundierte Antwort darauf geben ?


Unzufriedenheit ?

Seit ein paar Monaten purzeln Anschuldigungen wie die oben zitierten aus dem "Laaber
Blattl", geschrieben von mit der VP Laab liierten "Unabhängigen", VP Urgesteinen, und
anonymen "Zuhörern der Gemeinderatssitzung". Starker Tobak für ein fast 10 Jahre lang
friedliches Dorf !

Originalzitat :  "Die Bürger von Laab sind zurecht besorgt über diese Misswirtschaft und
   fordern vom Bürgermeister eine transparente Aufklärung sowie eine verantwortungsvolle
   Führung der Finanzen".

Wie quantifiziert man/frau die Zahl der Bürger (Achtung : St. Pölten verbietet Gendern), die
mit ihren Sorgen, ihrem tiefem Misstrauen und ihrer massiven Unzufriedenheit gegenüber der
Gemeindeverwaltung mutterseelenallein gelassen werden ? Erraten, mit einer Fragebogenaktion.
Als Ziel wurde angegeben "um die Ideen, Anregungen und Bedürfnisse der Laaber Bevölkerung
besser zu kennen und berücksichtigen zu können."
Was sich allerdings nicht unbedingt in der
Fragestellung widergespiegelt hat. Die 13 Fragen, welche echt als solche bezeichnet werden
können, lassen grossteils keine differenzierte Antwort zu, bzw. haben mit Anregungen und
Ideen herzlich wenig zu tun. Wenn BürgerInnen sich trotzdem nicht mit Schwarz-Weiss-Grau-
Antworten zufrieden gegeben haben, ist das nicht unbedingt der Struktur des Fragebogens
zuzuschreiben. Wahlkampf gut und vielleicht sogar schön, aber bei vielen Antworten nur
2 oder 3 Optionen/Abstufungen anzubieten, das ist schon sparsam bis ärmlich !

F1. Wie zufrieden sind Sie mit der Lebensqualität in unserer Gemeinde ?       4 Stufen

F2. Wenn Sie an die Entwicklung unserer Gemeinde denken. Entwickelt sich die Gemeinde
Ihrer Meinung nach ?                    2 Stufen : "eher positiv", "eher negativ"

F3. Wenn Sie an die Zukunft denken: Soll es in unserer Gemeinde so weitergehen wie bisher
oder sollte sich vieles ändern ?        2 Stufen : "weiter wie bisher", "muss sich ändern"

F7. Kümmert sich die Gemeinde Ihrer Meinung nach ausreichend um das Ortsbild ? (z.B.
Strassen, Grünflächen, Friedhof) ?      3 Stufen : "ausreichend", "ausbaufahig", "zu wenig"

F8. Agiert die Gemeinde transparent ?   3 Stufen : "ja", "nicht ganz", "nicht transparent" 

F9. Sind Sie über den finanziellen Zustand unserer Gemeinde informiert ?  nur "ja", "nein"

F10. Wie zufrieden sind Sie mit der finanziellen Entwicklung der Gemeinde ?   4 Stufen

F11. Fühlen Sie sich von der Gemeinde unterstützt, was den öffentlichen Verkehr betrifft ?
                                        3 Stufen : "ja", "ausbaufähig", "nein"

F13. Wie gut fühlen Sie sich über aktuelle Gemeindethemen informiert ?        4 Stufen


Eine ganze Reihe von Problemen tun sich auf, wenn einerseits nackte Zahlen miteinander
in Relation gesetzt werden, andererseits durch spezielle Arithmetik "Schwachstellen" der
derzeitigen Gemeindeverwaltung durch die ÖVP aufgedeckt werden sollen. Allen voran :

53 Personen fühlen sich über den finanziellen Zustand der Gemeinde informiert (was immer
damit genau gemeint ist), 80 Personen hingegen nicht. Es stellt sich die dringende Frage,
was gleichzeitig 70 Personen veranlasst, mit der finanziellen Entwicklung nicht zufrieden
zu sein ? 39 zufriedene Personen lassen sich logisch erklären, aber wenigstens 17 der 70
unzufriedenen Personen
sind es trotz fehlender Information. Genügt eine Breitseite im
"Laaber Blattl" ?

Im Blattl wird behauptet, fast 63% hätten angegeben, die Gemeinde kümmere sich nicht
ausreichend um das Ortsbild. Das ist eine verwegene Interpretation. Im allgemeinen
Sprachgebrauch ist "zu wenig" gleichbedeutend mit "nicht ausreichend", und "ausbaufähig"
ist so gut wie alles, was nicht schon den Idealzustand erreicht hat. Womit man/frau bei
34% angelangt ist
, also 1/3 kritische Antworten statt 2/3.

Noch schlimmer steht es laut "Laaber Blattl" um die Transparenz der Gemeinde. 73% haben
nicht mit ja geantwortet, heisst es, aber daraus zu schliessen, dass die Gemeinde für 3/4
der antwortenden LaaberInnen intransparent erscheine, wäre blanker Unfug. Gerade nur in
24.8%, also 1/4 der Antworten wird Intransparenz bemängelt.  "Nicht ganz transparent"
bedeutet schon etwas gänzlich anderes !


Relationen vs. Interpretationen

Lassen Sie uns schliesslich auf den Widerhall der Fragebogenaktion in der Laaber Bevölkerung
eingehen und die vom "Laaber Blattl" zitierten Prozentsatze in gültige Relationen setzen.
Am besten ausgehend von den Zahlen der Nationalrats-Wahl 2024.

Bei 884 Wahlberechtigten und 724 abgegebenen Stimmen erhielt die ÖVP 219 Stimmen, ein
Absturz von etwa -11.4%.  Laut "Laaber Blattl" sind von den 500 ausgeteilten Fragebögen
136 abgegeben worden, ein Prozentsatz von 27.2%, knapp über dem Stimmenanteil der ÖVP
von 24.8% bei der Wahl.

Berechnet man den Prozentsatz der Laaber BürgerInnen, welche punktuell mit der derzeitigen
Lage in der Gemeinde unzufrieden sind, ergibt sich ein Maximum von 9.0% und ein Minimum
von 2.4% (siehe untenstehende Tabelle).

Frage   N   N/884   N/219    (N ist die Anzahl der abgegebenen Stimmen)

F2     51    5.8%   23.3%

F3     76    8.6%   34.7%

F7     45    5.1%   20.5%

F8     32    3.6%   14.6%

F9     80    9.0%   36.5%

F10    70    7.9%   32.9%

F11    21    2.4%    9.6%

F12    52    5.9%   23.7%

Für 90% der Wahlberechtigten ist also der "Leidensdruck" nicht ausreichend gross, um
entweder überhaupt einen Fragebogen auszufüllen oder sich aber vertrauensvoll an das
nunmehr kandidierende "Team Laab" (VP und "Unabhängige") zu wenden, damit Ihnen
endlich Gerechtigkeit widerfahren möge.

Was andererseits aber auch bemerkenswerter Weise bedeutet, dass mindestens 68% der
VP-WählerInnen mit der besorgniserregenden bis skandalösen finanziellen Entwicklung
der Gemeinde kein ernstliches Problem haben, was sich auf 90% beim öffentlichen
Verkehr steigert.

Die Skandalschreie scheinen weitestgehend ungehört von Laab in den Wald zu verhallen.



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